Nach Aussage der Schweizer Dependence der Firma Fortinet, haben Hacker bereits drei Millionen smarte Zahnbürsten gekapert, indem sie Sicherheitslücken in der Programmiersprache Java ausnutzen. Diese gekaperten Geräte können für die Erstellung von Botnetzen verwendet werden, um beispielsweise DDoS-Angriffe durchzuführen. Sie bieten sich z.B. als Command and Control (C&C) Zentrale zur Botnet Steuerung an.
Hacker nutzen IoT Geräte für Botnets
Das Konzept von IoT (Internet of Things)-Botnets hat in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen, insbesondere durch die wachsende Anzahl vernetzter Geräte in privaten und beruflichen Umgebungen. Ein IoT-Botnet besteht aus einer Sammlung von Geräten, wie Routern, Kameras und sogar elektrischen Zahnbürsten, die durch Malware infiziert und unter die Kontrolle von Cyberkriminellen gebracht wurden. Diese Botnets werden hauptsächlich genutzt, um koordinierte Angriffe wie Distributed Denial of Service (DDoS) durchzuführen, um Online-Dienste zu stören oder für kriminelle Aktivitäten wie Cryptocurrency-Mining.
Eines der bekanntesten Beispiele eines IoT-Botnets ist Mirai, das im Herbst 2016 etwa 600.000 IoT-Geräte infizierte und einen massiven DDoS-Angriff startete, der große Teile des Internets an der US-Ostküste lahmlegte. Mirai und seine Varianten, wie Hajime und Reaper, nutzen bekannte Sicherheitslücken in IoT-Geräten, um diese zu infizieren und zu kontrollieren. Ein weiteres Beispiel ist das Satori-Botnet, das auf Mirai basiert und ebenfalls Tausende von IoT-Geräten für DDoS-Angriffe infiziert hat.
Die Gründe für die Anfälligkeit von IoT-Geräten sind vielfältig. Viele IoT-Geräte, insbesondere frühere Modelle, wurden mit unzureichenden Sicherheitsmaßnahmen entwickelt, die es Angreifern leicht machen, diese zu kompromittieren. Zudem werden IoT-Geräte häufig ohne angemessene Sicherheitsprüfungen schnell in Netzwerke integriert und ohne fortlaufende Wartung oder Updates betrieben. Dies macht sie zu einem idealen Ziel für Cyberkriminelle, die Botnets aufbauen und nutzen wollen.
Um sich gegen IoT-Botnet-Angriffe zu schützen, empfehlen Experten mehrere Maßnahmen:
- Vor dem Kauf von IoT-Geräten die Sicherheitsstandards prüfen: Stellen Sie sicher, dass Geräte von Herstellern stammen, die Sicherheit in den Designprozess integriert haben und regelmäßige Sicherheitsupdates anbieten.
- Inventar der IoT-Geräte führen und deren Standorte kennen: Halten Sie ein genaues Verzeichnis aller IoT-Geräte in Ihrem Netzwerk bereit.
- Plan für das Management und die Sicherung von IoT-Geräten entwickeln: Ähnlich wie bei anderen Technologien sollte ein Lebenszyklusplan für IoT-Geräte entwickelt werden, der auch ein End-of-Life-Szenario umfasst.
- Netzwerksegmentierung in Betracht ziehen: Durch die Abtrennung von IoT-Geräten als nicht vertrauenswürdig vom restlichen Netzwerk können Sie verhindern, dass ein kompromittiertes Gerät als Sprungbrett zum Eindringen in kritische Systeme genutzt wird.
Einige der neuesten IoT-Botnets nutzen auch fortgeschrittene Techniken wie das Ausnutzen spezifischer Schwachstellen (z.B. ZeroShell, Gafgyt) und modularen Schadcode, der für bestimmte Aufgaben wie das Infizieren anfälliger Maschinen oder das Verbergen der Malware vor Entdeckung konzipiert ist. Diese modularen Angriffswerkzeuge erhöhen die Effektivität und Reichweite von IoT-Botnets erheblich.
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