Die Nutzung von generativer KI (Gen AI) und Large Language Models (LLMs) ist heute Alltag. Ob bei der Texterstellung, beim Programmieren oder im Kundenservice – diese Tools erleichtern vieles, doch oft auf Kosten des Datenschutzes. Die aktuelle Studie von Incogni, kombiniert mit der Privacy-Ranking-Grafik 2025, zeigt: Nicht alle Plattformen gehen gleich verantwortungsvoll mit Nutzerdaten um.
Die besten Plattformen im Datenschutz-Ranking
Auf Platz 1 steht Le Chat (Mistral AI). Mit einem Gesamtrisiko-Score von rund 9,8 Punkten (je niedriger, desto besser) schneidet die französische Plattform am besten ab. Mistral AI überzeugt durch geringe Datensammlung (Score: 2,2) und eine solide Transparenz (3,9). Besonders positiv fällt auf, dass hier nur die nötigsten Daten erhoben werden und Opt-out-Möglichkeiten existieren.
ChatGPT (OpenAI) folgt auf Platz 2 mit einem Score von etwa 9,9. OpenAI punktet besonders bei der Datensammlung (1,7) – der niedrigste Wert aller getesteten Plattformen – und einer hohen Transparenz (2,6). Der Bereich „AI-spezifische Kriterien“, also wie mit Nutzerdaten im Training umgegangen wird, liegt mit 5,6 höher, da hier zwar Opt-out-Möglichkeiten bestehen, aber weiterhin Daten zur Modellverbesserung genutzt werden.
Grok (xAI) erreicht Platz 3 (insgesamt ca. 11,2 Punkte). Die Plattform überzeugt mit einem niedrigen AI-spezifischen Score (3,7), zeigt aber Schwächen bei der Datensammlung (3,4) und der Transparenz (4,1).
Mittelfeld und Schlusslichter: Wer fällt zurück?
Im Mittelfeld finden sich Plattformen wie Claude (Anthropic) (11,7 Punkte) und Pi (Inflection AI) (12,5 Punkte). Während Claude durch eine solide Balance auffällt, liegt Pi vor allem wegen schwacher Transparenz (6,2) im hinteren Mittelfeld, auch wenn es bei der Datensammlung sehr gut abschneidet (1,0).
Am unteren Ende des Rankings befinden sich die Plattformen der großen Tech-Konzerne:
- Copilot (Microsoft) mit ca. 14,9 Punkten
- DeepSeek mit 15,0 Punkten
- Gemini (Google) mit 15,1 Punkten
- Meta AI (Meta) mit 15,7 Punkten
Diese Plattformen haben gemeinsam, dass sie viel sammeln (z. B. Copilot: 4,6; Meta AI: 5,2), wenig transparent sind (z. B. Gemini: 5,9; DeepSeek: 5,7) und in AI-spezifischen Kriterien oft deutlich schlechter abschneiden als die Top-Platzierungen (z. B. Gemini und Meta AI: jeweils 5,6).
Die Ergebnisse zeigen, dass es deutliche Unterschiede bei den Datenschutzpraktiken gibt:
- Kleinere, spezialisierte Anbieter wie Mistral AI und OpenAI bieten besseren Schutz, insbesondere bei der Datensammlung und der Nachvollziehbarkeit, wie mit Nutzereingaben umgegangen wird.
- Die großen Tech-Konzerne wie Meta, Google und Microsoft fallen zurück, da ihre Plattformen oft in umfangreiche, schwer verständliche Datenschutzrichtlinien eingebettet sind, die verschiedene Produkte gleichzeitig abdecken. Das erschwert es Nutzer*innen, ihre Rechte wahrzunehmen oder überhaupt zu verstehen, welche Daten gesammelt und wie sie genutzt werden.
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